Die EU steht kurz vor dem Aus. Das Handelsabkommen zwischen den USA und der EU ist der jüngste Beweis für den Niedergang Europas. Lassen Sie uns klarstellen: Dieses Abkommen ist kein Skandal. Es ist nicht einmal überraschend. Es ist einfach die brutale Realität, wo wir heute in der Welt stehen. Keine Hebelwirkung. Keine Einheit. Keine Relevanz. Ein Spiegel, der uns ins Gesicht gehalten wird. Und was wir sehen, ist schmerzhaft, besonders für diejenigen von uns, die an die Idee Europa glauben. Denn ich glaube an Europa. An ein starkes, wettbewerbsfähiges und vereintes Europa. Es ist ein Appell, das zu reparieren, was kaputt ist, bevor es zu spät ist. Aber das aktuelle nicht-föderale EU-Setup ist weder Fisch noch Fleisch. Es ist zum Problem geworden. Schauen wir uns die harten Zahlen an: - Im Jahr 2008 hatten die EU und die USA etwa 16 Billionen USD BIP. - Heute: Die USA liegen bei etwa 28 Billionen, die EU bei 18 Billionen. - Das sind plus 75 Prozent gegenüber nur 12 Prozent. - Deutschland steckt in einer Rezession. - Im Jahr 2005 waren 4 der 10 größten Unternehmen der Welt europäisch. - Im Jahr 2024: null. Warum? Weil Europa grundlegend kaputt ist. 27 Mitglieder, null Ausrichtung. Keine Kapitalunion. Keine einheitliche Technologie- oder Energiestrategie. Regulatorisches Arbitrage überall, selbst innerhalb des Systems. Wir schwächen uns von innen heraus. Wir handeln nicht wie eine Union. Wir handeln wie 27 separate Mittelmächte, die in endlosen Verhandlungen feststecken. Während wir noch darüber debattieren, ob wir handeln sollten, haben andere bereits gebaut und geliefert. Die EU ist zu einem bürokratischen Tumor geworden, der unkontrollierbar weiterwächst. Mehr Schichten, mehr Verzögerungen, mehr Vetos. Weniger Output, weniger Geschwindigkeit, weniger Relevanz. Also, wo gehen wir von hier aus hin? - Wir brauchen dringende, mutige Reformen. - Eine echte Kapitalmarktunion. - Klare strategische Prioritäten. - Drastische Deregulierung und Entbürokratisierung. - Und den politischen Willen, als Einheit zu handeln. Ohne das sage ich für die nächsten 10 Jahre mehr Brexits voraus. Und mit ihnen den Zusammenbruch der EU, wie wir sie kennen. Und es beginnt mit dem Fundament für alles: Kapital. Wir brauchen einen einheitlichen europäischen Kapitalmarkt. Eine Börse mit tiefen Liquidität, nicht 20 fragmentierte mit leeren Orderbüchern. Einen echten Binnenmarkt für Investitionen, Eigenkapital, IPOs und Risikokapital. Ohne das werden wir Innovation nicht finanzieren. Und ohne Finanzierung und Unterstützung von Innovation wird Europa irrelevant bleiben und muss akzeptieren, welches "Abkommen" uns gegeben wird.
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