Die Konflikte mit dem Iran, das große Infrastrukturgesetz, die Verschiebung der Zölle bis zum 1. August und die Erwartungen an Zinssenkungen haben (Trump übt auf verschiedene Weise Druck auf Powell aus) in den letzten zwei Wochen sowohl den US-Aktienmarkt als auch den Kryptowährungsmarkt gut laufen lassen. Allerdings ist die Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihen heimlich von 4,1 % auf über 4,4 % gestiegen und nähert sich dem Schwellenwert von 4,6 %. Im Mai hatten wir bereits darüber gesprochen: 4,6 % ist der Schwellenwert (oder die Grenze) für die Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihen; je höher sie steigt, desto größer der Druck auf den Markt. Unterhalb dieses Schwellenwerts gibt es jedoch noch Unterstützung. Ungeachtet der Erwartungen an Zinssenkungen dreht die US10y nach oben, was darauf hindeutet, dass der Anleihemarkt Beachtung verdient. Mögliche Faktoren könnten sein: 1) Obwohl das Zieldatum für die Zölle verschoben wurde, sind die aktuellen Verhandlungen mit verschiedenen Ländern nicht reibungslos. In den letzten Tagen hat Trump angekündigt, die Zölle auf Kanada zu erhöhen, während er in Bezug auf Brasilien politische Probleme einbezieht (indem er die Zölle erhöht, übt er Druck auf Brasilien aus, um die Verurteilung des ehemaligen Präsidenten Bolsonaro zu beeinflussen; Bolsonaro war ein Verbündeter von Trump in dessen vorheriger Amtszeit in Lateinamerika). Diese Maßnahmen sorgen dafür, dass die Institutionen auf dem Anleihemarkt besorgt sind; 2) Nächste Woche ist ein entscheidender Punkt: die CPI-Daten für Juni. Dann wird man sehen, wie sich die bereits eingeführten 10 % Zölle auf die Inflation auswirken. Die Institutionen auf dem Anleihemarkt gehen vorsorglich in Deckung. Wie oben erwähnt, liegt die Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihen jetzt nahe am Schwellenwert, aber es gibt noch einen Abstand. Es ist noch nicht an der Zeit, in Panik zu geraten, aber die zukünftige Entwicklung sollte ernst genommen werden.
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